Eine Ahnung von dem, was kommt

Zugegeben: Es sind nicht die geschliffensten Worte, die aus dem Mund meiner Tochter kommen. Tiere werden eher durch ihre Laute klassifiziert („brumm, brumm“ für die Biene, „waaaah“ für den Löwen), als mit ihrem Namen angesprochen und der Hunger mit einem einfachen „njam njam“ ausgedrückt. Ja, all das ist noch weit entfernt von rhetorischer Perfektion oder einer verständlichen Umgangssprache. Aber ich verstehe sie.

Es fasziniert mich wie konkret „Mensch werden“ ist, wenn ich dabei zuschaue, wie sie Mensch ist. Jeden Tag etwas Neues dazulernt und etwas mehr von der Welt um sie herum entdeckt.

Aber was mich am allermeisten fasziniert, mich manchmal auch ganz fassungslos zurücklässt, ist der Ausblick auf das, was kommt. In ihrem Gebrabbel höre ich die Reden, die sie mal sprechen wird, und das „Nein, Papa du bist so peinlich.“, was ganz bestimmt kommen wird. Wenn sie Bauklötze aufeinanderstapelt, weiß ich, dass sie auch mal etwas macht, worüber ich staunen werde, was ich selber nicht geschafft habe. All die kleinen Momente, die mir zeigen, dass sie immer mehr wächst und irgendwann auch über mich hinaus.

Und während ich mir das denke, guckt sie mich nur mit großen Augen an und sagt: „Popo.“
Die Freude, dass sich das in Zukunft auch ändern wird.

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Jeden Tag ein neues Törchen. Dieser Beitrag ist Teil unseres Adventkalenders 2016 zum Thema Mensch werden. Alle weiteren Einträge findest du in unserem Archiv unter Adventskalender 2015 oder in unserem Online Adventskalender.

Die Wunder dieser Zeit?

Wenn Jesus das kann, dann klappt das auch bei mir.

So simpel war mein Gedankengang, als ich mit ca. fünf Jahren versucht habe, aus Wasser Wein zu machen. Hmpf. Ich war schon etwas enttäuscht, dass sich das Wasser in meinem Zahnputzbecher nicht verwandelt hat.
Wenn ich heute daran denke, muss ich lachen. Wie einfach doch mein Glaube damals war. Wasser in Wein zu wandeln. Wunder. Jesus. Alles war so real. So denkbar.

Und heute? 25 Jahre später? Wie ist das mit den Wundern? Gibt es sie nicht mehr? Glaube ich nicht mehr daran?

So einfach fällt mir die Antwort nicht. Das Nein zu Wundern will mir nicht über die Lippen.
Müsste ich dann nicht auch alles andere in Frage stellen? Jesus und so.