Ankunft bei mir selbst

WER BIST DU WIRKLICH?

Ich wusste es lange nicht. Vielleicht wollte ich es auch nicht wissen.
Und dann stellt mir diese (tolle!) Serie diese blöde Frage.
Eine Frage, die mitten in mein Leben trifft.
Eine Frage, die nur ich mir beantworten kann.
Eine Frage, die ich mir beantworten muss.

Und hier wird es schwierig.
Was macht es mir so schwer diese Frage zu stellen?
Was macht es mir so schwer diese Frage zu beantworten?
Klar. Ich.

Transparent – die Serie – erzählt die Geschichte der kalifornischen Familie Pfefferman. Mort Pfefferman (der Vater) beschließt nun als Maura weiterzuleben und eröffnet dieses Geheimnis den erwachsenen Kindern. Diese irren ziemlich ziellos durch ihr Leben und stürzen sich während der Serie von einem Extrem ins andere. Allen wird im Verlauf der Serie immer klarer, wer sie künftig sein möchten.

Eine schöne Vorstellung.

WER BIST DU WIRKLICH?

Die ganze Familie geht auf die Suche nach ihren Antworten.
Jeder ist für sich auf seiner eigenen Reise.
In viele kleinen Momenten der Serie erkenne ich mich wieder.
Vor allem in denen, in denen Unsicherheit und Angst das eigene Handeln lähmen.
Das eigene Leben blockieren. Stillstand auslösen.
Ich mag keinen Stillstand.

Also: WER BIST DU WIRKLICH?

Die Antwort auf die Frage hat mich in Bewegung gesetzt und den Stillstand beendet.
Über die Gefühle der Unsicherheit und Angst legen sich Selbstsicherheit und Freude.
Selbstsicherheit, etwas in Angriff zu nehmen und Freude über das,
was das Leben noch bereithält .

Und: Ankommen.

Transparent – Offizieller Trailer – Staffel 1 Deutsch | Amazon Originals

Zwischen

Zwischen ist so ein schönes Wort. Denn es beschreibt Übergänge, die mein Leben ausmachen. Das Studium gleitet in den Beruf über. Ein Zustand, den ich durchaus schätzen gelernt habe. Der aber an Tagen, die ich in den Räumen verbringe, die sieben Jahre lang mein Zuhause waren, Wellen der Nostalgie und des Selbstmitleides auslöst. Inzwischen verändert sich auch dieser Raum, wird umgebaut, und scheint sich damit dem gesamten Prozess, den man so als Uni-nach-7-Jahren-Beenderin durchmacht, anzupassen.

Eine Übergangsphase, ein Umbau, unfertig. Zwischen alt und neu, zwischen Vergangenheit und Zukunft (wenn man das so episch sagen will). Ich überlege, ob es nicht immer nur ein Dazwischen gibt, ob dieser Mythos vom „Ankommen“ nicht völliger Quatsch ist. Immer kommt etwas Neues auf uns zu, immer liegt etwas anderes hinter uns, der Horizont (schon wieder so ein episches Wort) zieht.

Es gibt Tage, da fällt das weniger auf, da erscheint mir das natürlich und selbstverständlich, immer auf was Neues zu schielen, mich auf Dinge vorzubereiten und die dann hinter mir zu lassen.

An anderen Tagen (heute ist so einer) ist das Dazwischen schwer zu ertragen. Wo bin ich denn zu Hause? Wo will ich eigentlich hin? Warum liegen so viele Sachen schon hinter mir? Warum bin ich nie zufrieden mit dem, was gerade ist?

Dazwischen. Im Alten Testament bedeutet Gottes Name „Ich bin da.“ Und dass „da“ überall und nirgendwo ist,  zeigt er immer wieder ziemlich eindrucksvoll im „Zwischen“. In den Zweigen des Dornbusches, der Feuer fängt, bei den Jüngern, die nachdem Jesus gestorben war, kopflos durch die Gegend liefen. Und gerade ja auch zwischen den Zeiten, irgendwo zwischen Damals – Jetzt – Ewigkeit.

Deshalb: Gott, auf ein Wort im Zwischen.

Mehr zwischen gibt’s unter http://netzgemeinde-dazwischen.de/