Glaube 2.0. Bitte.

Ich beginne den Tag mit dem Blick aufs Handy. Wecker aus. Wie viel Uhr haben wir? Welche Mails kamen über Nacht? Was sagt mein Armband, wie lange mein Tiefschlaf war? Dann erst aufstehen, duschen, Kaffee.

Beim Frühstück verraten mir ToDo-App und Kalender, was den Tag über so ansteht. Durch die verschiedenen Messenger stehe ich direkt in Kontakt.

So geht es den ganzen Tag. Mein Smartphone ist mein Wegbegleiter. Etwas, das ich nicht missen möchte. Es erspart mir verschiedene Kalender, ToDo-Listen, Telefonate und Wissenslücken.

Nur eine Sache fehlt: das Beten, die Andacht. Nicht, weil ich das nicht möchte, sondern weil es nichts gibt. Durch viele Apps organisiere ich mein Leben, aber mein Glaube bleibt chaotisch, unorganisiert und oft auch unbeachtet.

Ich wäre gern auch mit meinem Glauben digital.

3 Gedanken zu „Glaube 2.0. Bitte.“

  1. Ich beginne den Tag mit dem Blick nach rechts. Da liegt wahlweise mal meine kleine Tochter oder der beste Mann der Welt. Wecker aus, nochmal kurz ankuscheln, nur noch 5 Minuten. Dann erst aufstehen, duschen, schwarzen Tee trinken.
    Beim Frühstück dankbar sein dafür, dass wir meistens einen vollen Kühlschrank haben und ich nicht alleine frühstücken muss. Den Blick aus dem Fenster schweifen lassen und sich über die Nebelschwaden über der Mosel freuen. Gott einfach mal still Danke sagen: Danke, dass ich eine tolle Familie habe. Danke, dass wir gesund sind. Danke, dass wir alle beisammen sind.
    Das sind zwei Versionen ein und derselben Wahrheit. Nur jeder lebt seine persönliche Wirklichkeit. Vielleicht ist das Problem ja nicht, dass es keine digitalen Apps fürs Beten gibt, sondern dass das ständige Online sein, immer zur Verfügung stehen den Blick auf das Jetzt und das Wesentliche versperrt. Einfach mal das Handy weglegen, tief durchatmen, aufschauen und Gott im Gegenüber erkennen.

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  2. es gibt dinge
    die können wir nicht
    anders leben als ganz
    unmittelbar

    keine app für die liebe
    kein programm für den schmerz

    ein lächeln, ein gutes wort
    ein gebet

    es gibt dinge
    die lehren uns die kunst
    der gegenwart

    nur du und ich
    hier sind wir ganz oder

    wir sind nicht.

    (ts)

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