Weihnachtskartenbotschaften

Tausende Weihnachtskarten machen sich in der Advents- und Weihnachtszeit auf den Weg zu uns. Sie werden verschickt an Verwandte und Freund*innen, an Bekannte und Arbeitskolleg*innen und überbringen den Adressat*innen viele Wünsche, wie ein frohes Fest, besinnliche Tage, viele Geschenke und alles Gute für das neue Jahr. Oft liegt auch ein Geldschein bei, weil es auch dieses Jahr wieder nicht klappt, sich zu treffen – zu viele Termine, zu viel Stress.

Unter diesen unzähligen, bunt-glitzernden Weihnachtskarten gibt es für mich ganz besondere Karten, und zwar die, in denen ein paar Zeilen geschrieben stehen, die – ganz schlicht und still – auf das eigentliche Wunder der Weihnachtszeit, das vielen allzu oft wegen all dem Jingle-Bells-Glühwein-Geschenkpapier-Tannenbaum-und-Weihnachtsbraten -Tamtam verborgen bleibt, aufmerksam machen wollen.

Genau über diese Post von lieben Weihnachtskartenschreiber*innen freue ich mich jedes Jahr ganz besonders, denn so klein und unscheinbar sie doch neben all den großen und teuren Geschenken wirken, so erinnern mich gerade diese Botschaften daran, um was es an Weihnachten wirklich geht: um Liebe und Freundschaft, um das Miteinander, um das Aneinander-Denken, um das Sich-Versöhnen und ganz besonders um den, der uns mit seiner Menschwerdung genau daran erinnern will.

In einer Weihnachtskarte, die ihren Weg letztes Jahr in meinen Briefkasten gefunden hat, steht diese schöne, kleine Weihnachtsbotschaft, die ich gerne dieses Jahr weiterverschenken möchte: „Gott machte sich klein, er wurde Mensch, wie du und ich, damit wir in seiner Liebe groß werden.“

Berührt …

… hat mich wieder ein kleines, leises Lied. Geschrieben von einer Gruppe Liedermacher, Schlagsaite, die ich mal in Hamburg gesehen habe und deren Musik mich seitdem begleitet.

„Für die Liedersänger“ ist für mich ein wunderbares Lied, das in wenigen Worten genau das anspricht, was Weihnachten verheißen will:

„Dass hin und wieder alles irgendwie neu anfängt“, dass es für jede*n, auch für die, die nicht mehr daran glauben können oder wollen, einen Neuanfang gibt. Auch für die „Weltverflucher“. Es singt von einer Hoffnung, die uns immer wieder begegnet. Sich nicht aufdrängt, sondern einfach da ist. Darauf wartet, dass wir „dann mal schlau spielen“.

Mehr Interpretation will ich den Zeilen nicht antun. Für mich wird hier Verheißung gesungen. Statt mit Engelsflöten mit Schlagzeug und Gitarre. Nicht süß wie Weihnachtsglocken, sondern echt und kratzig wie ein kurzer Mitschnitt.

https://www.youtube.com/watch?v=Ge9Q2W2i1hQ?t=3m

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Jeden Tag ein neues Törchen. Dieser Beitrag ist Teil unseres Adventkalenders 2015 zum Thema Aufbruch & Abbruch. Alle weiteren Einträge findest du in unserem Archiv unter Adventskalender 2015.

Nicht jetzt.

Es klopfte. Laut.
Einmal.
Zweimal.
Ein weiteres Mal.

Ich komme sofort,
rief die Person diesseits.
Den Topf vom Herd,
die Hände an die Schürze.

Unpassend. Jetzt!
Ausgerechnet.

Ein viertes Mal.
Das Klopfen. Laut.

Die Hand an der Klinke
öffnete die Person diesseits
die Tür.
Schnee wehte herein. Kalt.
Niemand da.

Achselzucken. Stirnrunzeln.
Unpassend! Jetzt! Egal.
Ausgerechnet.

Egal?

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Wenn ein Lied alle Pläne umwirft

Christopher Tin – Baba Yetu (Official Music Video)Dieses Video auf YouTube ansehen Eigentlich sollte heute eine neue Projektvorstellung kommen, aber dann fand ich dieses wunderschöne Lied wieder auf meiner Festplatte. Baba Yetu von Christopher Tin wurde ursprünglich für das Computerspiel Civilization IV geschrieben. Baba Yetu ist Swahili und heißt „Vater unser“. Es ist für mich die mitreißendste … Weiterlesen …

Die Wunder dieser Zeit?

Wenn Jesus das kann, dann klappt das auch bei mir.

So simpel war mein Gedankengang, als ich mit ca. fünf Jahren versucht habe, aus Wasser Wein zu machen. Hmpf. Ich war schon etwas enttäuscht, dass sich das Wasser in meinem Zahnputzbecher nicht verwandelt hat.
Wenn ich heute daran denke, muss ich lachen. Wie einfach doch mein Glaube damals war. Wasser in Wein zu wandeln. Wunder. Jesus. Alles war so real. So denkbar.

Und heute? 25 Jahre später? Wie ist das mit den Wundern? Gibt es sie nicht mehr? Glaube ich nicht mehr daran?

So einfach fällt mir die Antwort nicht. Das Nein zu Wundern will mir nicht über die Lippen.
Müsste ich dann nicht auch alles andere in Frage stellen? Jesus und so.

Ich weiß nicht, was Gott ist.

Ich weiß nicht, was Gott ist.

Was für viele wie Resignation klingt, ist für mich eine wichtige Erkenntnis.

Denn gerade ich sollte es doch wissen: Theologiestudent. 10. Semester. Fast fertig.

Aber ich weiß es nicht und das ist sehr angenehm. Denn so kann ich mich immer wieder überraschen lassen.

Gott muss sich nicht in mein Bild einordnen, sondern ich kann sein Bild in meine Collage einsortieren.

Wenn ich an Gott denke, denke ich an einen Tanz.

Ich stelle mir vor, dass wir alle wie in einem Amphitheater um die Bühne herum sitzen und den Tanz betrachten.

Und jede*r sieht was anderes.

Mal ein Bein. Mal ein Arm. Mal das Gesicht.

Immer für einen kleinen Augenblick und dann ist es schon wieder weg.

Es bewegt sich. Immer wieder entstehen neue Bilder.

Und obwohl ich dem Tanz mein Leben lang schon zusehe: Weiß ich nicht, was Gott ist.

Denn ich sehe nur das, was sich mir gerade zeigt.

Und auch nur, wenn ich gerade hinschaue; nicht abgelenkt bin.

Ich frage mich, was mein Sitznachbar sieht.

Oder die Person auf der anderen Seite.

Eins habe ich mir vorgenommen: Wenn ich das nächste Mal dasitze und dem Tanz nicht mehr folgen kann, weil ich mir überlege, was die anderen sehen.

Dann steh ich auf.

Gehe rüber und frag nach.