Es gibt immer wieder Theaterstücke, die mir etwas über mich und mein Leben sagen. Eines dieser Stücke ist das Musical „next to normal“. Geschildert wird das Leben einer fast normalen US-amerikanischen Kleinstadtfamilie, die mit den Depressionen und Wahnvorstellungen der Mutter zu kämpfen hat. Während sich das scheinbar perfekt eingerichtete Familienidyll zersetzt, fasst besagte Mutter nach einem Selbstmordversuch den Entschluss, ihren Mann zu verlassen, der sich all die Jahre um sie gekümmert hat.
Als also am Ende des Musicals alles in Trümmern liegt, was 2,5 Stunden vorher noch als eingespieltes und intaktes Familienporträt erschien, sehen wir einen am Boden zerstörten Familienvater vor uns. Seine Tochter kommt, um ihn aufzubauen und beginnt damit, das Lied „Light“ zu singen, in das nach und nach alle Charaktere des Stücks einsteigen.
Dieses Lied ist für mich in vielerlei Hinsicht wichtig geworden. Die große Hoffnung, die sich hier aus den Ruinen der heilen Welt schält, lässt mich einfach nie unberührt.
Der Schlüsselsatz ist für mich dabei: „The wasted world we thought we knew – the light will make it look brand-new.“
Egal wie sehr die Kacke auch am Dampfen ist; egal wie schlecht du dran bist; egal was schiefläuft; egal wie sehr diese Welt, von der du dachtest einen Plan zu haben, auch aus den Fugen gerät,
es wird letzten Endes alles wieder gut.
Alles halb so viel, wenn man Dinge im rechten Licht betrachtet. In einem, das wir alle brauchen und das wir alle in unserem Leben scheinen lassen können.
Kitschig? – Ja.
Überzogen? – Mag sein.
Wahr? – Hoffentlich.
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