Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 2. Mose 3,5b
– der vetrocknete Stoppelrasen meiner Kindheit im Garten meiner Eltern, auf dem ich die ersten Schritte machte
– die Pflastersteine unter der Laterne, unter der wir uns das erste Mal küssten
– die Grashalme im Innenhof der Uni, auf denen wir im Februar picknickten
– der Waschbeton des Balkons in der WG von vorletztem Sommer
– der Waldboden heute morgen beim Laufen
– die Kieselsteine in der Freiluftdusche im Zeltlager, durch die das Wasser direkt zurück in den Fluss geht
– die Küchenfliesen vor dem Herd, auf dem ich jeden Tag ohne Sorgen mein Essen kochen kann
– der Bahnsteig, auf dem ihr gleich ankommt
– die Felsen unterm Gipfelkreuz
– der Bächlekanal an einem warmen Sommerabend
– der Matsch beim Silvesterzelten, der in all den Jahren immer tiefer wurde
– der Teppichboden der Unibib, der flüstert „Tu was!“
– der weiche Sand am Hamburger Elbstrand zu jeder Jahreszeit
– der Sandstein im geliebten Wald
Lass uns mal wieder barfuß laufen, um zu merken, dass wir leben,
und zu spüren, wo wir ihm begegnen können.
Kitschig, romantisch, platt – mag sein.
Lebenswert – dennoch!