Ich bin Rheinländer; in Bonn geboren.
Und als solcher muss ich bekennen:
Es gibt keinen schöneren Fluss als den Rhein.
Der Rhein ist ein ehrlicher Fluss. Er verheimlicht nicht, wo er entlangfließt;
kilometerweit ist der Verlauf zu sehen.
Er hat mir die Sehnsucht gezeigt. Das Streben zum Horizont.
In die Weite blicken. Das Träumen vom Ziel.
Ganz anders die Mosel, an der ich die letzten vier Jahre meines Lebens verbracht habe.
Die Mosel schlängelt sich durch die Weinberge. Sie verrät ihren Verlauf nicht.
Ein Horizont ist nicht zu erkennen, sondern nur eine Kurve.
So sehr ich doch die Ehrlichkeit des Rheins schätze,
habe ich von der Mosel das Schleifen-Schlagen gelernt.
Eben auch mal eine Schleife machen. Nicht immer geradeaus zu gehen.
Sich nicht hetzen lassen, sondern gemütlich sich dem Ziel zu nähern.