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Ein Stück vom Zuckerkuchen

photo: unsplash via pixabay.com

So langsam komme ich ja tatsächlich in das Alter, in dem der Anteil an Hochzeiten und Taufen im Partygeschehen prozentual sprunghaft ansteigt. Aber keine Angst, das wird kein jammervoller Sinnsuche-Artikel der mittleren Zwanziger à la

Wo will ich hin? Was macht mein Leben aus? Warum heiraten alle, nur ich nicht? (Nicht, dass es diese Momente nicht gäbe…)

Das Schöne, besonders an den Taufen, ist, dass wir dadurch im Freundeskreis ein neues Thema bekommen haben. Es eignet sich hervorragend dazu, all die lebenswichtigen Fragen und theologischen Diskussion mal beiseite zu lassen: die liebsten Kindergeschichten.

Ist das ein aktueller Trend, dass man Kindern jetzt Geschichten schenkt? Zumindest ist es mir in letzter Zeit häufiger begegnet – vielleicht sollte ich mal die Väter hier im Team fragen 😉 Ich finde die Idee jedenfalls echt toll.

Außerdem war sie der Auslöser dazu, die Gespräche über Jobsuche, Abschlussarbeiten und Theodizee einmal beiseite zu schieben. Bei dieser Diskussion hab‘ ich einige gute Freund*innen nochmal neu kennengelernt. Auf eine Art, die uns, die wir uns erst im Studium begegnet sind, bisher verwehrt blieb.

Wir tauchten ein in ein Stück Kindheit der/des anderen, lieferten uns einen Schlagabtausch, warum der Regenbogenfisch mindestens genauso schön ist wie Helme Heines drei Freunde oder Die drei Fragezeichen. Erörterten, wie Astrid Lindgren so unglaublich tolle Bücher geschrieben hat und warum wir alle eigentlich Lisa, Ole, Lasse oder Ronja heißen wollen.

Das Bewegende an dieser Diskussion fand ich, dass sie nie entschieden werden kann. Klar kann man überlegen, welche Geschichte den höheren pädagogischen Gehalt hat, die besseren Werte vermittelt… Oder man kann einfach erkennen, dass es etwas ist, das der/dem Gegenüber viel bedeutet, das sie oder ihn geprägt hat. Es sind Stücke einer wie auch immer verlaufenen Kindheit – in der es zumindest einen schönen Punkt gab – die Lieblingsgeschichte nämlich.

In diesem Sinne: Danke, liebe Eltern, für den Gedankenanstoß. Wir kommen gerne mal zum Vorlesen vorbei!

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