Au Revoir

In seinem Lied „Au Revoir“ singt Mark Forster:

„In diesem Haus, wo ich wohn
Ist alles so gewohnt
So zum Kotzen vertraut
Man, jeder Tag ist so gleich
Ich zieh Runden durch mein‘ Teich
Ich will nur noch hier raus
Ich brauch mehr Platz und frischen Wind
Ich muss schnell woanders hin
Sonst wachs ich hier fest
Ich mach ’nen Kopfsprung durch die Tür
Ich lass alles hinter mir
Hab was Großes im Visier
Ich komm nie zurück zu mir
Es gibt nichts, was mich hält, Au Revoir […].“

Für mich geht es um das Sich-im-Kreis-Drehen, um das Gefangen-Sein im Alltag.
Ich höre den sehnlichen Wunsch nach Freiheit, nach Perspektiven und nach der Verwirklichung von Träumen.
Dafür scheint ein Abbruch – ein radikaler Cut mit dem Gewohnten und Vertrauten – notwendig zu sein. Ist das so, frage ich mich?

Der Musikclip zu Au Revoir gibt dem Ganzen ein Gesicht: ein 16-jähirges Mädchen läuft von zu Hause weg.
Sie wirft ihren Eltern vor, sie vor ihren Träumen wegzusperren und flieht in die Stadt, wo sie nicht nur ihre neu gewonnene Freiheit genießt, sondern auch an ihre Grenzen stößt:
Sie ist alleine und auf sich gestellt, sie trinkt und sie verdient ihr Geld als Stripperin.
In der letzten Szene des Clips sieht man sie beim Vortanzen für ein Ballett-Ensemble – das ist ihr Traum, für den sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hat.

Und wie geht die Geschichte des Mädchens aus? Erfüllt sich ihr großer Traum? War es das wert?

Ich weiß es nicht, das Ende bleibt offen.

Ein radikaler Abbruch des bisherigen Lebens um seine Träume zu erreichen?
Das ist für mich in meiner kleinen behüteten Welt nie eine Option gewesen.
Dennoch: es gibt Situationen, da gibt es keine Alternative!

Nicht für das vielleicht etwas trotzige 16-jährige Mädchen in dem Musikclip.
Ganz besonders nicht für die vielen Menschen weltweit, die vielleicht gerade in diesem Moment den Entschluss fassen – wild entschlossen oder schweren Herzens – der Heimat den Rücken zu kehren.

Dabei haben die meisten die Ungewissheit im Gepäck, wie das Unternehmen ausgehen wird und ob es jemals ein Wiedersehen – gewollt oder ungewollt – mit dem Abgebrochenen gibt. Au revoir?!

Mark Forster Feat. Sido - Au Revoir

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Jeden Tag ein neues Törchen. Dieser Beitrag ist Teil unseres Adventkalenders 2015 zum Thema Aufbruch & Abbruch. Alle weiteren Einträge findest du in unserem Archiv unter Adventskalender 2015.

Entscheidest du dich für eine Sache, verpasst du tausend andere.

Ein echtes Luxusproblem. Die Qual der Wahl.

Es beginnt schon mit dem Aufstehen, was ziehe ich heute eigentlich an? Und des geht den ganzen Tag so weiter.

Die Welt ist so voll von Möglichkeiten, aus denen ich auswählen kann. Oder muss ich auswählen. Nein, ich kann. Oder? Nein, ich muss! Ach was. Ich entscheide mich heute dafür, dass ich auswählen darf. Wenn nicht, dann entscheide ich mich halt wieder um. Das Leben zerbricht in tausend Einzelentscheidungen und das Große und Ganze gerät mir aus dem Blick.

Ein echtes Luxusproblem. Die Qual der Wahl.

Neulich hat es jemand auf den Punkt gebracht. Vor uns hängen Listen mit interessanten Workshops, für die wir uns eintragen können. Alle sind irgendwie und auf ihre Weise interessant.

Neben mir höre ich jemanden sagen: „Ich besuche gar keinen Workshop. Entscheidest du dich für eine Sache, verpasst du tausend andere.“ Irgendwie stimmt das ja schon.

Später fällt mir ein: Entscheide ich mich für gar nichts, dann verpasse ich tausend und eine Sache. Rein rechnerisch die schlechtere Lösung. Und von meinem Lebensgefühl her auch.

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Weihnachtsmarkt Overload

So wie jedes Jahr, zieht es auch mich in einem Anflug von vorweihnachtlicher Romantik auf den Weihnachtsmarkt. Ich tauche ein in die Menge, lasse mich vom Strom der Menschenmasse mitziehen, werde eins mit ihr und lasse die Situation auf mich wirken.

Als erstes erschlägt mich die Geräuschkulisse. In meinen Ohren klingelt Jingle Bells gepaart mit Oh du Fröhliche und einem Liederwirrwar der tausenden Stimmen um mich herum. Das Lied des einzelnen geht dabei unter. Genauso wie die Klarinettentöne des Straßenmusikers, der in einer Ecke einsam für sich selbst spielt – niemand beachtet ihn.
Ich blicke nach oben. Es ist eigentlich schon lange dunkel und doch erleuchtet das künstliche Licht der unzähligen Lichterketten und blinkenden Rentiernasen den Himmel. Sie machen die Nacht zum schillernden Tag.

Langsam atme ich ein. Anstatt der kühlen Nachtluft, die ich im Winter so gerne rieche, steigt mir der typische Duft des Weihnachtsmarktes in die Nase. Es ist ein buntes Potpourri aus Glühweingewürzen, gebratenen Mandeln, Frittenfett und dem schweren Parfüm der Frau, die sich neben mir durch die Menge zwängt.

Unzählige Menschen kommen mir entgegen. Lachend, gestresst, betrunken, glücklich oder verloren sehen sie aus. Alle haben eins gemeinsam. Jeder von ihnen trägt neben den, für die Weihnachtszeit obligatorischen, Plastiktüten – reich gefüllt mit Geschenken für die Liebsten – sein ganz persönliches Päckchen mit sich. Ob dieses gefüllt mit Freude oder Sorgen ist, lässt sich nicht sagen. Das hier ist sowieso nicht der richtige Ort, über den Inhalt nachzudenken!

Diese ganzen Eindrücke strömen innerhalb von Sekunden auf mich ein.

Und plötzlich sagt alles in mir Stopp. Absolute Reizüberflutung. Ich muss hier weg. Sofort.

Ich flüchte mich in eine naheliegende Kirche, deren Türen noch offen sind. Hier ist es angenehm still und kühl. Der Raum wird sanft und unaufgeregt durch den Schein einiger weniger Kerzen erleuchtet. Es riecht vertraut nach abgestandenem Weihrauch. Hier bin ich ganz alleine. Fast. Mein eigenes Päckchen habe ich mitgebracht. Hier ist der richtige Ort, um es auszupacken.

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Fürchtet euch nicht!

Hin und wieder packt mich die Angst.

Und dann beherrscht sie mein Denken und Fühlen.

Und selbst wenn sie unbegründet ist: Ich kann sie nicht immer alleine abstellen. So sehr ich es auch will.

Dann brauche ich jemanden, der*die sagt: „Du brauchst keine Angst zu haben.“

Theoretisch kann das mein eigener Verstand zwar auch. Aber manchmal muss es eben ein*e andere*r sagen. Und nicht irgendein*e andere*r. Am liebsten meine Familie oder meine Freund*innen.

Und wenn die Angst begründet ist?

„Fürchtet euch nicht…“ Für mich sind das magische Worte an Weihnachten. Vielleicht nicht unbedingt die zentralen. Und doch packen sie mich jedes Jahr aufs Neue.

„Ihr braucht keine Angst zu haben!“

Ich kann nur hoffen, dass mir die Worte einfallen, wenn die Angst begründet ist und weder mein eigener Verstand noch die Worte meiner Eltern und Freund*innen helfen können.

Und ich will hoffen, dass sie Recht behalten.

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Meine Pegida-facebook-„Freund*innen“

Vor etwa zwei Jahren hat einer meiner sog. fb-Freunde in etwa so gepostet:

„Deutscher Opa wird aus Altenheim geworfen und wird obdachlos, um für kriminelle, sozial-schmarotzende Flüchtlinge Platz zu machen.“

Und ich bin vorm Bildschirm vor Wut über die Hetze fast an die Decke. Der Post lag mir im Magen. Mir waren solche Hass- und Lügen-Posts nicht fremd. Gerade diesen kannte ich sogar. Mimikama hatte bereits darüber berichtet. Aber ich war trotzdem erstmal schockiert darüber, dass ich mit jemand bekannt bin, der solche Meinungen tatsächlich vertritt und die Lügen aus welchem Grund auch immer teilt.

Ich konnte das nicht ignorieren, aber wie sollte ich reagieren?

Entfreunden? Kommentieren? Diskutieren, obwohl die Erfolgsaussichten dabei bekanntlich eher mies sind? Facebook melden? Oder vielleicht doch ignorieren?

Inzwischen hab ich schon fast alles ausprobiert. Personen, die ich nicht besonders gut kenne, hab ich einfach aus meiner Freundesliste gelöscht. Mit anderen hab ich versucht darüber zu reden. Habe Instanzen wie Mimikama/Zddk genutzt, um Argumente auszuhebeln. Es gibt sogar eine Freundin, bei der ich es einfach ingnoriere. Einem anderen Freund „folge“ ich einfach nicht mehr.

Egal was ich tue, ich fühle mich hilflos. Denn was bringt es? Ändert es die Meinung der Hater*innen?

Aber ich bin aufmerksam geworden, wie andere damit umgehen.

Erstmal herausfinden, welche*r fb-Freund*in sich öffentlich dazu bekennt: Unfriend.me ist ein Tool, das die Freundesliste nach „Pegida-Likern“ o.ä. durchsucht.

Check: keine Treffer in meiner Liste. Hm, finde ich es gut, dass ich meine Freund*innen derart kontrolliere und überwache? Stasi lässt grüßen.

Einige Blogger*innen fordern dazu auf: Kicken! Unfrienden! Mit so jemanden kann man nicht befreundet sein, also Ausmisten!

Ok… Und was, wenn es nicht nur zwei oder drei Freund*innen sind, die sich als fremdenfeindlich outen – wenn es mehr wären? Dann müsste ich mir plötzlich ein neues Umfeld suchen? Werde ich dann zum Rassismus-Flüchtling?

Und lernen diejenigen dann daraus? Und was ist mit Meinungsfreiheit und Toleranz anderer Weltansichten? Und überhaupt.

Andere plädieren dazu, die gleichen Strategien zu nutzen, wie bei der Erziehung kleiner Kinder: Zuhören und nicht abblocken, sondern zeigen, dass das Verhalten sozial nicht kooperativ ist, um eine Veränderung des Verhaltens zu bewirken.

Häh? Wie mach ich das? Und inwieweit sind Erwachsene damit zu beeindrucken? Die meisten dürften imuner sein als Kleinkinder. Oder vielleicht doch nicht?

Ist das vielleicht so etwas wie: Das Verhalten ablehnen, aber die Person annehmen?

Wie geht man mit sowas um?

Abbruch oder nicht?

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Mut zur Zuversicht

So vieles müsste längst geschehn,
Doch nie hab ich’s gewagt,
Meinen Weg zu gehn…

Genau so fühle ich mich manchmal.

Wann hab ich auf meinem Weg wirklich mal etwas gewagt?

Kein Plan B. Keine Ausrede. Kein aber.

Ob im Recht, oder nicht –
Ab jetzt folg ich der Stimme,
die zu mir spricht.

Oft hast du zu mir gesprochen und ich habe nicht auf dich gehört.

Du hast oft Recht. Leider sehe ich das oft erst im Nachhinein.

Ich will dir vertrauen, aber

Es gelingt, oder nicht –
Doch ich kämpf nun mit all meiner Zuversicht.

Ein Wagnis. Ein Erfolg. Ein Irrtum. Ein Flop. Ein Versuch.

Zuversicht.

Der Duden sagt: festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen.

Mein ganz persönlicher Advent.

Mit dir.

Die Zitate entstammen aus dem Lied „Mut zur Tat“ aus dem Musical „Rudolf – Affaire Mayerling“. Das ganze Lied:

Drew Sarich - Mut zur tat (Rudolf DVD)

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Für alles einen Engel?

Engel mit Flügeln

Adventszeit ist Engelszeit: Während sie ihr Dasein in den übrigen Monaten des Jahres in der Esoterik-Ecke des Buchladens fristen, nehmen Engel auf Weihnachtsmärkten, Postkarten, Plakaten, Werbebildern in der kalten Jahreszeit am öffentlichen Leben teil. Weiß, mit Flügeln, mal mit Heiligenschein, mal mit goldenem Zauberstäbchen.

Engel – das bedeutet für mich: Fragen. Was sind sie? Warum sind sie immer geflügelt, kindlich, freundlich? Und vor allem: Warum ist der Glaube an Schutzengel attraktiver als der Glaube an einen Gott?

Engel, das kann vieles sein. Ein Begriff, mit dem jede*r eine ganz eigene Vorstellung verbindet. Unverbindlich. Undogmatisch. Der Theologe Thomas Ruster spricht vom (esoterischen) Engelglauben als „Religion der Bedürfnisse“: Sie sei aus Bedürfnissen entstanden und ihr Zweck bestehe darin, diese zu erfüllen. Darin sieht er – zurecht – eine Gefahr. Denn so werden meine Bedürfnisse zu meinen Gott. Eine Konsumreligion.

Trifft das auch auf meine Engelvorstellungen zu? Habe ich überhaupt welche?

Engel in der Weihnachtszeit, eigentlich sollte das etwas anderes sein. Engel in der Bibel – es gibt sie, zuhauf. Aber niemals ohne den, auf den sie verweisen: Gott. Mit meinen Bedürfnissen hat das nichts zu tun. Es hat etwas damit zu tun, auf etwas Größeres hinzudeuten. Engel sind unbequem (Bileam). Engel sind überraschend (Abraham). Engel sind fordernd (Maria & Josef). Die Bot*innen Gottes zwingen mich geradezu, mit Bedürfnissen abzubrechen, sie zurückzustellen. Und den Aufbruch zu wagen: Zu dem, ohne den Engel nicht zu denken sind.

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Ich will mich nicht besinnen!

„Auszeit im Advent“ /

„Gedanken zum ruhigen Start in den Tag“ /

„Besinnliche Stunden im Advent wünschen Dir…“ /

„Gönn Dir eine beruhigende Tasse Tee zum Durchatmen in all dem Weihnachtsstress!“

Egal ob Plakat an der Uni, Gemeindebrief, Weihnachtskarten oder Werbung. Alle und alles fordert dazu auf, mich hinzusetzen, durchzuatmen, eine Tasse Tee zu trinken, zu warten und mich zu besinnen. Herrlich. Genau das Richtige im Advent. Vorbereitung und so.

Aber ich will mich nicht besinnen. Nicht jetzt. Nicht so. Mein Leben ist gerade so erfüllt, die Zeit so intensiv … an der Uni – viel zu lernen, zu diskutieren, zu entdecken. In der Familie – viel zu besprechen. Im Ehrenamt – viel planen, anzugehen, anzupacken. Manchmal, das gebe ich zu, droht es „zu viel“ zu werden. Aber wird es weniger, wenn ich mich hinsetze, Tee trinke, warte und mich besinne?!

Ja, wir brauchen Rückzugsorte im Leben, Zeiten, in denen wir einfach nur da sind, ohne zu rennen, zu denken, zu machen und zu tun. Die sind nicht nur sinnvoll, sondern lebensnotwendig.

Aber in diesem Jahr tue ich mir schwer mit dieser kollektiven Besinnlichkeit.

Und dazu: Weihnachten, der Beginn eines ganz besonderen Lebens. Der Advent, welcher der Weihnachtszeit vorausgeht, eine ausgewiesene Vorbereitungszeit. Vorbereitung – dazu gehören für mich Denkarbeit, Klärungsarbeit, logistische und organisatorische Aufgaben.

Deshalb breche ich dieses Jahr mit der Besinnung bei Tee und Kerzenschein. Werde lesen, denken, lachen, diskutieren, rennen, brennen, begegnen, mich auch mal ärgern, gestalten und damit meinen Kopf, mein Herz, meine Beine, meine Hände vorbereiten auf das, was kommt.

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Weihnachtskartenbotschaften

Tausende Weihnachtskarten machen sich in der Advents- und Weihnachtszeit auf den Weg zu uns. Sie werden verschickt an Verwandte und Freund*innen, an Bekannte und Arbeitskolleg*innen und überbringen den Adressat*innen viele Wünsche, wie ein frohes Fest, besinnliche Tage, viele Geschenke und alles Gute für das neue Jahr. Oft liegt auch ein Geldschein bei, weil es auch dieses Jahr wieder nicht klappt, sich zu treffen – zu viele Termine, zu viel Stress.

Unter diesen unzähligen, bunt-glitzernden Weihnachtskarten gibt es für mich ganz besondere Karten, und zwar die, in denen ein paar Zeilen geschrieben stehen, die – ganz schlicht und still – auf das eigentliche Wunder der Weihnachtszeit, das vielen allzu oft wegen all dem Jingle-Bells-Glühwein-Geschenkpapier-Tannenbaum-und-Weihnachtsbraten -Tamtam verborgen bleibt, aufmerksam machen wollen.

Genau über diese Post von lieben Weihnachtskartenschreiber*innen freue ich mich jedes Jahr ganz besonders, denn so klein und unscheinbar sie doch neben all den großen und teuren Geschenken wirken, so erinnern mich gerade diese Botschaften daran, um was es an Weihnachten wirklich geht: um Liebe und Freundschaft, um das Miteinander, um das Aneinander-Denken, um das Sich-Versöhnen und ganz besonders um den, der uns mit seiner Menschwerdung genau daran erinnern will.

In einer Weihnachtskarte, die ihren Weg letztes Jahr in meinen Briefkasten gefunden hat, steht diese schöne, kleine Weihnachtsbotschaft, die ich gerne dieses Jahr weiterverschenken möchte: „Gott machte sich klein, er wurde Mensch, wie du und ich, damit wir in seiner Liebe groß werden.“